Seit der Entdeckung des HI Virus schreitet die Entwicklung der Medikamente immer weiter voran. Es werden immer effektivere Wirkstoffe gefunden, die den Medikamenten der älteren Generation in Wirksamkeit und Verträglichkeit deutlich überlegen sind.

Die Lebenserwartung von HIV-Patient:Innen  kann mit der richtigen Therapie ähnlich hoch sein, wie die von nicht HIV-positiven. Gesundheitliche Themen, ausreichende Bewegung und eine gesunde Ernährung rücken im Leben der Patient:Innen deutlich in den Vordergrund. Die Lebensqualität kann durch die genannten Aspekte, sowie die modernen Kombinationen aus nur zwei Wirkstoffen, positiv beeinflusst werden.

Polypharmazie und HIV-Therapie
Im Alter können bei HIV-positiven und HIV-negativen Menschen dieselben gesundheitlichen Probleme auftreten, welche eine weitere medikamentöse Therapie erfordern. Daher wird angestrebt möglichst wenige Substanzen in die Therapie einzubinden, um etwaige Wechselwirkungen der Substanzen zu verhindern.

Betrachtet man die HIV-Therapie, die ab Mitte der 1990er Jahre verordnet wurde, so fällt auf, dass meistens drei oder vier Wirkstoffe in Kombination angewandt wurden. In den Leitlinien zur HIV-Therapie werden heute auch Kombinationen aus nur zwei Wirkstoffen empfohlen.

In der Studie „Positiven Perspektiven 2“ wurde das Verhältnis der Lebensqualität und der Polypharmazie untersucht. Als Polypharmazie wird hier die Einnahme von fünf oder mehr Tabletten pro Tag definiert, die dazu führen kann, dass die Einnahmetreue der Patient:Innen sinkt und das Risiko von Nebenwirkungen und Wechselwirkungen erhöht wird.

In der genannten Studie wurden weltweit 2.389 HIV-positive Menschen befragt. 82% der Befragten gaben an, dass sie mindestens ein zusätzliches Medikament einnehmen und besorgt darüber seien im Alter noch mehr Medikamente einnehmen zu müssen.

65% der Befragten sind offen für eine Therapie mit weniger Wirkstoffen bei gleicher Wirksamkeit.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der in der Studie beleuchtet wurde, ist die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Ärzt:Innen und Patient:Innen. Die Patient:Innen mit in die eigene Therapie einzubinden, Wünsche und Schwierigkeiten offen zu besprechen, bietet eine große Chance die Lebensqualität von HIV-positiven Personen dauerhaft zu erhöhen.

Im Fokus der HIV-Therapie liegt heute also neben der höheren Überlebenswahrscheinlichkeit, eine Therapie zu entwickeln, die dem HIV-positiven Menschen hilft die Lebensqualität zu verbessern und gleichzeitig Nebenwirkungen und Interaktionen mit anderen Medikamenten, vor allem im Alter, zu vermeiden.

Seit Neustem gibt es die für Sie kostenlose pharmazeutische Dienstleistung der Medikationsberatung in Apotheken. Das bedeutet, dass wenn Sie fünf oder mehr verschreibungspflichtige Arzneimittel verordnet bekommen, diese von einer  Apotheker:In überprüfen lassen können, ob eventuelle Wechselwirkungen zwischen den Arzneimitteln, oder eventuell auch  Nahrungsergänzungsmitteln bestehen oder anderweitige arzneimittelbezogene Probleme vorliegen, die eventuell die Therapiesicherheit beeinflussen.

Quelle: Deutsch Österreichische Leitlinie zur antiretroviralen Therapie der HV1-Infektion; Livlife.com/dam/cf-viiv/livlife/de_DE/pp2/documents/viiv_positive_perspektiven_2_Ergebnisbericht_2021.pdf

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