Das Ziel der deutschen Studie VICDOR ist es, die Aufrechterhaltung der virologischen Suppression bei Umstellung auf eine Doravirin (DOR)-basierte HIV-Therapie nach einem Jahr zu quantifizieren und dessen Effekte auf das Körpergewicht und die Immunantwort unter Real-Life Bedingungen herauszuarbeiten.  Außerdem werden die Gründe für einen Therapiewechsel untersucht. Als Studienpopulation dienen knapp hundert erwachsene HIV-Patient:innen.

Doravirin wird meist in Kombination mit Lamivudin und Tenofovirdisoproxilfumarat (Delstrigo®) oder aber einzeln als Tablette (Pifeltro®)mit weiteren antiretroviralen Stoffen verabreicht. Ein Wechsel auf diese ART (antiretrovirale Therapie) kann diverse Gründe haben, so arbeitete die laufende Studie vor allem Verträglichkeitsprobleme bezüglich einer Gewichtszunahme und Verträglichkeitsprobleme generell heraus. 

Die Auswertung zeigt, dass in keinem der Fälle ein virologisches Versagen festgestellt werden konnte. Von knapp zwei Dritteln der Personen wurden die Viruslasten gemessen, von denen 12 Monate nach der Umstellung 100% weiterhin virologisch supprimiert waren. Bezüglich des Körpergewichtes konnte eine Tendenz zur Abnahme festgestellt werden. Nach 12 Monaten sank das mittlere Körpergewicht um 0,89 kg. Bei den Personen, die aufgrund von einer Gewichtszunahme unter der vorherigen Behandlung auf Doravirin umgestellt wurden, waren es sogar 2,54 kg. Bezüglich der Immunantwort konnte ein mittlerer Anstieg der T-Helferzellen von 13,48 beobachtet werden. Auch auf das LDL-Cholesterin gab es positive Auswirkungen, es sank nach 12 Monaten durchschnittlich um 5,5 mg/dl.

Die Studie zeigt also, dass es sinnvoll sein kann auf eine DOR-basierte HIV-Therapie umzusteigen, vor allem, wenn es vorher Probleme mit der Verträglichkeit  gab.

Quelle: HIV&more, Ausgabe 1, März 2023, S.40f. 

 

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