Bei den meisten HIV-Patienten in Deutschland, deren Infektion medikamentös behandelt wird, verläuft die Therapie gut, sodass die Erkrankung keine Auswirkungen auf die eigene Erwerbstätigkeit hat. Dies bedeutet, dass sich auch die wirtschaftliche Lage der Betroffenen in der Regel nicht verschlechtert.

Allerdings treten bei 10 bis 15 Prozent der HIV-Infizierten umfassendere Nebenwirkungen und Begleiterkrankungen auf. Häufig sind diese auf eine bereits länger bestehende Infektion zurückzuführen, die zunächst nicht optimal behandelt wurde oder bei der die Diagnose erst spät gestellt wurde. In diesen Fällen kann es zu Einschränkungen der Berufstätigkeit oder sogar zu einem vollständigen Arbeitsausfall kommen, was sich negativ auf die wirtschaftliche Situation auswirken kann.

Besonders einschneidend kann sich die Infektion auf die wirtschaftliche Lage bei HIV-positiven Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund auswirken. Laut dem Robert-Koch-Institut waren 2019 rund 54,5 Prozent der Hilfesuchenden bei der Deutschen AIDS-Stiftung weiblich, und etwa die Hälfte dieser Frauen waren alleinerziehend. Bei HIV-infizierten Migranten stellen insbesondere Sprachbarrieren und ein befristeter Aufenthaltsstatus häufig Hürden bei der Arbeitssuche dar. Aus diesem Grund lag der Anteil der HIV-infizierten Antragsteller bei der Deutschen AIDS-Stiftung im Jahr 2019 bei etwa 57,5 Prozent.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine HIV-Infektion heutzutage in den meisten Fällen keine direkten Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Betroffenen hat. Die moderne Medikation ermöglicht eine erfolgreiche Behandlung des HI-Virus, sodass die Therapie in der Regel gut vertragen wird und keine Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit nach sich zieht. Anders verhält es sich jedoch bei HIV-Patienten, die sich bereits vor der Infektion in einer schwierigen sozialen und wirtschaftlichen Lage befanden. Für diese Personen können Beschäftigungsprojekte von lokalen Aidshilfen eine Verbesserung der Situation bewirken. 

Quelle: www.welt-aids-tag.de/media/presse/mediathek/Hintergrundinformationen/21_WAT_Die_wirtschaftliche_Lage_HIV-positiver_Menschen_in_Deutschland.pdf

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