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Die steigende Zahl von Flüchtlingen in Deutschland zeigt sich auch bei den HIV-Neudiagnosen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin veröffentlichte einen Bericht aus dem hervorging, dass 2014 bundesweit 3525 neue Diagnosen gemeldet wurden, was einem Anstieg von 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Ein Großteil der Neudiagnostizierten stammt aus Ländern, in denen HIV besonders häufig ist. Man kann also davon ausgehen, dass die Übertragung bereits im Herkunftsland stattgefunden hat. Die steigenden Flüchtlingszahlen spiegeln sich somit in den HIV-Diagnosezahlen, besonders in der Gruppe der Heterosexuellen. Hier ergab sich ein vergleichsweise starker Anstieg der Neudiagnosen mit rund 30 Prozent mehr als noch 2013. Außerdem wuchs der relative Anteil der Neudiagnosen bei Menschen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara von 10 auf 15 Prozent. Der Anstieg der gemeldeten Neudiagnosen ist aber nicht ausschließlich auf die steigenden Flüchtlingszahlen zurückzuführen, denn auch die Verbesserung der Datenerhebung spielt eine große Rolle.

Darüber hinaus darf die Zahl der HIV-Neudiagnosen nicht mit der Zahl der Neuinfektionen verwechselt werden. Durch die Zahl lässt sich kein Rückschluss auf das Infektionsgeschehen in Deutschland ziehen, sie gibt lediglich an, wie viele Menschen erstmals HIV-positiv getestet wurden. Die meisten von ihnen haben sich schon vor Jahren infiziert, sodass die Zahl der Neuinfektionen, laut RKI, nur geschätzt werden kann.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung online (ns)

Viele HIV-Medikamente waren dieses Jahr in bestimmten Packungsgrößen nicht oder nur eingeschränkt lieferbar. Betroffen waren Norvir, Celsentri, Retrovir, Tivicay und Isentress, derzeit fehlen Kaletra, Triumeq und Stribild. Laut Erik Tenberken, Inhaber der Birken Apotheke und Vorstandsmitglied der DAH2KA, waren Lieferengpässe in diesem Ausmaß bis jetzt unbekannt. Er befürchtet einen Zusammenbruch der Versorgung, sollten Krankenkasse, Politik und Hersteller nicht anfangen, gemeinsam an einer Lösung für dieses Problem zu arbeiten.

Die Probleme bei der HIV-Medikamenten-Versorgung sind vielschichtig. Eines der Probleme betrifft die Lagerhaltung. Normalerweise wird die Apotheke von Großhändlern beliefert, die sehr viele Medikamente lagern und die Apotheke in kurzen Zeitabständen mehrmals am Tag beliefern können. Da die HIV-Medikamente jedoch sehr teuer sind, ist die Lagerhaltung für den Großhändler nicht rentabel. Somit muss die Apotheke direkt beim Hersteller bestellen und in Vorleistung treten. Gerade für kleinere Apotheken ist dies finanziell nicht möglich, dabei sollten alle Apotheken in der Lage sein HIV-Patienten zu versorgen. Um dieses Problem zu umgehen, kaufen die DAH2KA-Apotheken seit Jahren gemeinsam ein und helfen auch kleineren Apotheken aus.

Ein weiteres Problem ist, dass der Hersteller die seltenen und teuren Präparate nicht in großer Zahl produziert um Geld zu sparen. Gerade Spezialpräparate müssen aber kurzfristig verfügbar sein. Beispielsweise benötigte ein Patient einen Prezista-Saft, dieser war in keiner Apotheke oder Krankenhaus in Deutschland vorrätig und ebenfalls nicht beim Hersteller, sodass dieses Präparat per Eilbote aus dem Europalager in Belgien beschafft werden musste.

Die Importquote, welche den Apotheker verpflichtet, einen Teil des Fertigarzneimittelumsatzes mit Importarzneimitteln zu realisieren, ist ebenfalls eine Last, da es die Lagerkosten zusätzlich erhöht. Die Reimporte sind trotzdem eine wichtige Alternative, wenn der Originalhersteller nicht liefern kann.
Fazit von Herrn Tenberken ist, dass die Politik die Unternehmen zu einer angemessenen Lagerhaltung verpflichten, die Firmen mehr Ware produzieren und die Krankenkassen die Daumenschrauben lockern sollen. Dies ist nur möglich, wenn alle Parteien gewillt sind, sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten.

Quelle: apotheke-adhoc (vp)

Gesundheits-Apps für das Handy oder Tablet versprechen schon jetzt unzählige Möglichkeiten. Von der Dokumentation des Fitnesslevels, des Blutdrucks oder Blutzuckers und des Gewichts über virtuelle Fitnessstudios, Vorsorge- und Impf-Erinnerungen, bis hin zu Pulsmessungen über die Handykamera oder sogar Krankheits-Diagnosen, um nur einen kleinen Teil des vielfältigen Angebots zu nennen.


Es gibt auch zahlreiche, speziell für HIV oder Hepatitis-Patienten entwickelte Programme. Darin kann man sich zum Beispiel über seine Erkrankung, die Therapie oder Nebenwirkungen und Wechselwirkungen der verfügbaren Medikamente informieren, sich regelmäßig an die Tabletteneinnahme erinnern lassen, Tagebuch über die Viruslast führen oder andere Betroff ene kennen lernen.

Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse nutzen bereits ein Fünftel der Deutschen Medizin- und Gesundheits-Apps. Viele dieser Programme sind nützlich und in der Lage den selbstbestimmten und eigenverantwortlichen Umgang mit der Gesundheit zu stärken. Andere Programme beziehen sich leider auf zweifelhafte Quellen oder geben diese gar nicht an. Außerdem ist Datenschutz ein wichtiges Thema. Manche Anwendungen sind mehr an den eingegebenen Gesundheits-, Sozial- oder Standort-Daten der Nutzer interessiert, um z.B. personalisierte Werbung zu erstellen, als dass sie dem Anwender einen gesundheitlichen Nutzen bringen. Eine Studie der Universität Freiburg bestätigt diesen Verdacht. Die Bundesregierung und die EU setzen sich zwar für eine bessere Kontrolle ein, fl ächendeckend wird diese aber kaum realisierbar sein.

Eine seriöse App sollte immer eine Datenschutzerklärung enthalten. Wenn sie unsicher sind, ob die Anwendungen die sie selber nutzen seriös sind oder doch zweifelhafte oder schlicht falsche Informationen enthalten, fragen sie ihren Arzt oder Apotheker!


www.sueddeutsche.de,www. aertezeitung.de, IKKclassic (pw)

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