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Bei dem Drug-Checking handelt es sich um eine Möglichkeit für Menschen, die illegal psychoaktive Substanzen gebrauchen, diese überprüfen zu lassen.

Ziel des Drug Checkings ist es Intoxikationen, sowie Drogennot- und Todesfälle durch Überdosierung und Verunreinigungen der Drogen zu vermeiden. Außerdem kann das Drug-Checking eine Möglichkeit der Suchtprävention sein und so die Gesundheit des Patientenkollektivs verbessern. Zudem kann Drug-Checking dazu dienen den unregulierten Markt zu Monitoren und so ein gewisses Frühwarnsystem zu etablieren.

Leider gibt es trotz der vielen Argumente für das Drug-Checking immer noch Unsicherheiten über die Legalität bzw. Illegalität von Drug-Checking in Deutschland. Im europäischen Ausland ist Drug-Checking schon erfolgreicher, fester Bestandteil des Umgangs mit Substanzgebrauchenden. In Deutschland, wo illegale Substanzen unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) fallen, hält dieses den Fortschritt und die Einarbeitung von fachlich fundierten Standards auf. Voraussetzung für die Implementierung des Drug-Checkings ist die Streichung des §10a BtMG und ein Zusatz in §4 BtMG.

Viele Organisationen, wie bspw. der akzept e.V. Bundesverband für akzeptierende Drogenpolitik, die Deutsche Aidshilfe, der SONICS Bundesverband für Safer Nightlife und viele weitere setzen sich für die Umarbeitung des BtMG zugunsten der Konsumierenden ein. Ihr Anliegen beruht auf der Prämisse Drogengebrauchende als vollwertige, autonome Mitglieder der Gesellschaft zu akzeptieren und den Drogengebrauch als legitime selbstbestimmte Handlung wahr zu nehmen. Mithilfe eines Positionspapiers machen Sie auf sich und das vorliegende Problem aufmerksam, indem Sie die Notwendigkeit der Implementierung von Drug-Checking diskutieren, als auch dessen Umsetzungsmöglichkeiten und den rechtlichen Änderungsbedarf erläutern.

Quelle: aerzteblatt.de; infodrog.ch

Da 70% der Neuinfektionen innerhalb bestimmter Schlüsselpopulationen auftreten, richten sich die neu beschlossenen Guidelines der WHO an folgende Gruppen:
- Männer, die Sex mit Männern haben
- Trans und genderdiverse Menschen
- Sexarbeiter
- Menschen, die Drogen injizieren
- Menschen im Gefängnis oder anderen geschlossenen Einrichtungen
Das aktuell gesetzte Ziel für die Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose, Malaria, vernachlässigten tropischen Krankheiten sowie durch Wasser übertragene Krankheiten (wie bspw. Cholera, Dengue-Fieber und Amöbenruhr) soll für 2030 gesetzt werden.  

Folgende Maßnahmen werden empfohlen:
1) Verhaltensweisen/Präventive Maßnahmen:
    a) Verwenden von Kondomen und Gleitgel
    b) Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) für HIV sowie post-Expositions-Prophylaxe (PEP) für HIV und sexuell übertragbare Krankheiten (STIs)
    c) Hepatitis B Impfung

2) Diagnose durch einfacheren Zugang zu:
    a) HIV Testservice
    b) Testservice von STIs
    c) Testservice von Hepatitis B und C

3) Behandlung:
    a) Behandlung von HIV, STIs und Hepatitis B und C
    b) Screening, Diagnose und Prävention von HIV assoziierter Tuberkulose

4) Online-Verfügbarkeit von Dienstleistungen für die entsprechenden Patientengruppen

5) Peer-Berater1 sollen HIV, STI und HCV Patienten, die mit einer Therapie beginnen sollen, unterstützen und dafür sorgen, dass diese therapietreu bleiben

6) Regelmäßige Testungen alle drei bis sechs Monate für HCV Risikopatienten

7) HCV Therapie nach Genotypisierung2 sollte jedem kurz nach Bekanntwerden der Infektion angeboten und über Risiken der Nachteile einer verspätet eingesetzten Therapie aufgeklärt werden

8) Adressieren von Chemsex3; dabei u.a. Zugang zu sterilen Nadeln und Spritzen

Um Neuinfektionen von AIDS, Hepatitis und sexuell übertragbaren Krankheiten zu verhindern, müssen strukturelle Barrieren wie Stigmata, Diskriminierung und Kriminalisierung beseitigt werden.

Zusätzlich muss gerade jungen Schlüsselpopulationen der Zugang zu Prävention, Diagnose und Therapie gewährt werden. Hierbei kommen einige Aspekte zu tragen; oft insbesondere aufgrund von Unklarheiten bzgl. der Risiken, Fehlen an Wissen, akkurate, dem Alter entsprechende Informationen sowie Fehlen einer umfassenden sexuellen Aufklärung.

Eine entsprechende Prävention, Diagnose sowie Therapie kann nur dann erreicht werden, wenn die Schlüsselpopulationen in das Zentrum der Gesundheitssysteme gestellt werden. Hierbei soll nicht auf die jeweiligen Krankheiten geachtet, sondern auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingegangen werden, sodass sämtliche Leistungen an die Patienten herangetragen und bzgl. Ihrer Therapie und der entsprechenden Prophylaxe unterstützt werden.

Quelle: who; 1Peer-Berater: Menschen, die selbst betroffen sind; 2Genotypisierung: ermöglicht die Bestimmung der genau vorliegenden Form der Hepatitis Infektion; 3Chemsex: sexuelle Handlungen unter Einfluss von stimulierenden Substanzen, in der Regel nehmen dabei mehrere Menschen über einen längeren Zeitraum teil

Das Hepatits C Virus (HCV) wird durch Blut übertragen, vor allem beim Drogenmissbrauch, durch gemeinsames Nutzen von Spritzbesteck. Selten wird HCV auch beim Geschlechtsverkehr übertragen. In 95% der Fälle ist eine Heilung möglich und es gibt zurzeit noch keine Impfung.

War man einmal mit HCV infiziert ist jeder Zeit eine Neuinfektion möglich. Zwischen einer Infektion und den Symptomen können 3 Wochen bis 6 Monate liegen. Hierbei leidet der Patient an grippeähnlichen Symptomen und oftmals einer Gelbfärbung der Haut und Schleimhäute. Eine chronische Infektion geht mit Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Oberbauchschmerzen einher.

Obwohl die Heilungschancen von Hepatits C hoch sind besteht auch nach Heilung Studien zufolge ein erhöhtes Risiko an Lungenkrebs zu erkranken.

Das Risiko nach einer HCV Heilung an Lungenkrebs zu erkranken ist vor allem unter denjenigen groß, die zuvor eine Leberzirrhose diagnostiziert bekommen haben oder an Diabetes oder Bluthochdruck erkrankt sind. Bei rauchenden Männern besteht ebenfalls ein höheres Risiko.

Patienten ohne Leberzirrhose, aber mit Bluthochdruck oder Diabetes haben ein 1,5 mal erhöhtes Risiko. Bei einer Leberzirrhose steigt das Risiko mit der Dauer der Erkrankung und der Anwesenheit von Varizen.

In einer Studie wurden 93 Patienten betrachtet. Bei einer Erhöhung des Bilirubin-, Albumin- und des FIB-4 -Wertes (dies sind verschiedene Laborwerte, die die Leberfunktion beschreiben) steigt das Risiko Lungenkrebs zu bekommen signifikant an.

Eine früh erkannte Hepatits C Erkrankung hat sehr gute Heilungschancen und es steht zur Debatte, ob alle Personen ab 18 Jahren, auch ohne Symptome, getestet werden sollten, um einem chronischen Verlauf und darauffolgenden Fibrose oder Leberkrebs entgegenzuwirken. (Kramer, PhD am Baylor College of Medicine)

Quelle: Hepatitis C: Übertragung, Symptome, Schutz, Therapie (aidshilfe.de) (Stand: 29.09.2022); www.medscape.com Artikel: ‚Certain Patiens with cured Hepatits C Virus Infectiom Still Face Risks for Hepatocellular Carcinoma‘ (Stand: 29.09.2022)

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