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Die Demenz ist eine Gedächtnisstörung, bei der häufig das Kurzzeitgedächtnis und die Merkfähigkeit eingeschränkt sind. Im weiteren Verlauf ist oft auch das Langzeitgedächtnis betroffen, sodass der Alltag und das Sein der betroffenen Person darunter leiden.
Für die meisten Formen der Demenz existieren aktuell noch keine Therapien. Daher liegt der Fokus vor allem auf der Reduzierung von Risikofaktoren und den Möglichkeiten zur Prävention. Neben bereits bekannten Risikofaktoren wie zum Beispiel dem Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, Übergewicht und vielen weiteren, legen neue wissenschaftliche Erkenntnisse nahe, dass die Ernährung einen Einfluss auf die Gesundheit des Gehirns hat. Um diese positiv zu beeinflussen, sollten regelmäßig Fisch und Nüsse verzehrt werden. Alkohol, Zucker und stark verarbeitete Produkte wirken entzündungsfördernd und sollten daher reduziert und bestenfalls vermieden werden.
Zusätzlich wird empfohlen innerhalb einer Woche mindestens 30 verschiedene pflanzliche Lebensmittel zu sich zu nehmen. Dies wirkt zunächst viel, aber dazu zählen neben Obst und Gemüse auch Hülsenfrüchte, Gewürze, Kräuter, sowie Samen und Nüsse. Das Ziel ist es mit einer ausgewogenen Ernährung die Darmflora zu stärken, die allgemeine Gesundheit zu verbessern und die Entzündungen im Gehirn zu reduzieren, um die geistige Leistungsfähigkeit zu erhalten. Dadurch können außerdem auch die bereits angesprochenen Risikofaktoren reduziert werden.
Quelle: Ernährung zur Vorbeugung von Alzheimer-Demenz | Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) (letzter Zugriff: 03.06.25); Was ist Demenz? | BMG (letzter Zugriff: 04.06.25); „Aktuelle Informationen zu HIV, Hepatitis- und anderen Viren.“ Projekt Information e.V. Mai/Juni 2025 (Artikel: „Demenzrisiko durch die Ernährung verringern?“)
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Eine der großen Herausforderung der HIV-Therapie ist das latente HI-Virus im Körper. In seinem Ruhezustand ist er schwer zu erkennen und zu eliminieren. Zwar lässt sich die Infektion bisher mit Medikamenten gut kontrollieren, heilbar ist sie jedoch nicht.
In der Latenzphase repliziert sich das Virus nicht aktiv und verursacht daher keine Symptome. Das Virus versteckt sich in weißen Blutkörperchen, einem Rückzugsort, den Medikamente kaum erreichen können. Neue Forschungsergebnisse zeigen nun einen Ansatz, das Virus aus diesem Versteck hervorzulocken. Dies könnte der erste Schritt sein, um den Virus vollständig aus dem Körper zu entfernen. Der Durchbruch basiert auf der bereits genutzten mRNA-Technologie, die das erste Mal während der Covid-19-Pandemie angewendet wurde.
Forscher am Peter-Doherty-Institute in Melbourne haben einen neuartigen Lipid-Nanopartikel (LNP) entwickelt, der gezielt die mRNA in die T-Zellen einschleusen kann. Man kann sich die LNP´s als kleiner Transporterkügelchen vorstellen, die mRNA oder andere Moleküle in die Zelle befördern. Die eingeschleuste mRNA dient dabei als eine Art „Aktivierungscode“ der die Zellen anweist, das Virus zu enttarnen.
In bisherigen Ansätzen konnten T-Zellen die mRNA nicht aufnehmen. Das neue Nanopartikel-Design, bekannt als LNP-X, ermöglicht nun eine gezielte Aufnahme der mRNA durch diese Zellen. Es bedarf jedoch weiterer Forschung, um herauszufinden, ob es genügt, das Virus sichtbar zu machen, damit das Immunsystem es bekämpfen kann oder ob diese Technologie mit anderen Behandlungen kombiniert werden muss, um HIV vollständig aus dem Körper zu entfernen.
Die ersten Erfolge konnten außerdem nur anhand von gespendeten Zellen von HIV-Patient:Innen gezeigt werden. Der Weg bis zu den eigentlichen Wirksamkeitsstudien am Menschen ist daher noch lang.
Die bisherigen Ergebnisse stimmen vorsichtig optimistisch. Doch bis zu einer tatsächlichen Heilung von HIV ist noch viel Forschung notwendig.
Quelle: Breakthrough in search for HIV cure leaves researchers ‘overwhelmed’ | Global development | The Guardian; Efficient mRNA delivery to resting T cells to reverse HIV latency | Nature Communications; https://www.pharmazeutische-zeitung.de/mrna-therapie-lockt-hi-viren-aus-dem-versteck-156646/
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Beratungsangebote bei einer HIV-Infektion gibt es viele. Neben lokalen Angeboten ist die Deutsche Aidshilfe eine wichtige Anlaufstelle. Diese bietet Informationen, Beratung und Unterstützung, die telefonisch, per Mail oder in Person und auf Wunsch auch durch einen selbst HIV-positiven Menschen erfolgen kann.
Neben reiner Beratung kann auch die Selbsthilfe eine gute Möglichkeit sein, sich mit dem Thema HIV auseinanderzusetzen. Der Begriff Selbsthilfe ist in der Gesellschaft oft negativ behaftet, beschreibt aber lediglich den Austausch mit anderen Betroffenen, um Unterstützung bei den Herausforderungen der Infektion zu finden, die Lebensqualität zu verbessern und sich für gemeinsame Interessen einzusetzen. Es handelt sich um eine hilfreiche und gewinnbringende Möglichkeit für HIV-positive Menschen – egal ob direkt nach einer Diagnosestellung oder bereits nach einigen Jahren.
Auf der Website der Deutschen Aidshilfe gibt es für Interessierte einen Überblick über bundesweite Zusammenschlüsse der Selbsthilfe in Deutschland.
Eine Besonderheit stellt das sogenannte Programm „buddy.hiv“ dar. Hierbei handelt es sich um ein Buddy-Programm speziell für HIV-positive Menschen, welches es bereits seit 10 Jahren gibt. Die aktuell 113 Buddys sind Menschen mit einer HIV-Infektion, die zeigen, wie ein erfülltes Leben mit HIV heute aussehen kann. Dazu muss die eigene Diagnose soweit verarbeitet sein, dass man ein Beispiel für ein selbstverständliches Leben mit HIV geben kann. Eine zweiteilige Fortbildung dient der Vorbereitung. Hier wird die Kommunikationsfähigkeit trainiert und Grundlagenwissen zu HIV vermittelt. Es handelt sich um ehrenamtliche Arbeit der Buddys, die eine Unterstützung, aber keine klassische Beratung darstellen soll. Es darf nicht vergessen werden, dass ein Buddy keine Ärzt:In oder Therapeut:In ist. Aber der entscheidende Aspekt ist, dass ein Buddy jemand ist, der genau weiß, wie sich die Diagnose anfühlt, da er oder sie schon in der gleichen Situation steckte. So kann sich in vertrauensvoller Umgebung und auf Augenhöhe ausgetauscht werden. E-Mail-Kontakt mit Buddys kann über deren Profil auf der Website der Deutschen Aidshilfe aufgenommen werden
Quelle: https://buddy.hiv/de; https://www.aidshilfe.de/de