DAH2KA e.V.
Deutsche Arbeitsgemeinschaft HIV- und Hepatitis-kompetenter Apotheken e.V.
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Aktuelle Themen

Ein Fall der Hoff nung macht: Neuer HIV-Heilungserfolg an Berliner Charité

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Erstellt: 24. Oktober 2024

Durch jahrelange Forschung ist es heute möglich, HIV in den meisten Fällen gut zu behandeln, jedoch sind die Chancen auf eine Heilung verschwindend gering. So konnten bis jetzt nur weniger als 10 HIV-Erkrankte geheilt werden. Umso erfreulicher ist es wenn neue Fälle dazu kommen. So ein Fall konnte nun an der Berliner Charité verzeichnet werden. Er ist nun schon der zweite Patient der Charité bei dem eine Heilung gelang, der weltweit erste Erfolg einer HIV-Heilung konnte dort 2008 gefeiert werden.

Hintergründe der bisherigen Heilungserfolge
Durch die Entdeckung einer Genmutation, welche bei weniger als ein Prozent der europäisch-stämmigen Bevölkerung auftritt, konnten Therapieansätze für die Heilung von HIV entwickelt werden.
Dieser Mutation liegt zugrunde, dass HI-Viren eine Andockstelle (CCR5-Rezeptor) benötigen um in die Wirtszelle eindringen zu können. Bei den Menschen die immun gegen HIV sind liegt eine Mutation im Gen des Rezeptors vor, wodurch eine Infektion verhindert wird. 
Dieses Prinzip half auch bei der ersten Heilung des HI-Virus. So bekam der Patient aufgrund seine Leukämieerkrankung eine Stammzellspende von einem HIV-immunen Spender welcher diese Mutation in sich trägt. Solch einen Spender zu fi nden ist jedoch ein seltener Glückfall.

Hoffnungsfall
Bei dem jetzigen Fall handelt es sich um einen 60-jährigen HIV-Patient. Er bekam ebenso wie der erste HIV-Geheilte wegen seiner Leukämie eine Stammzellspende. Das ungewöhnliche in diesem Fall ist jedoch, dass die Spenderin nicht immun gegen HIV war. Sie trägt aber von jedem Elternteil eine Variante in sich. Sowohl die normale Variante als auch die mutierten CCR5-Rezeptoren, welche verhindern, dass die Vieren in die Zelle gelangen. Ein bis jetzt unbekannter Mechanismus hat hier zum Therapieerfolg geführt. Der Mann ist nun seit mehr als 5 Jahren Virus frei und es tauchten auch keine Krebszellen mehr auf.

Solch einen ungewöhnlichen Therapieerfolg konnte auch bei einem Patienten aus Genf erzielt werden. Dieser bekam eine Knochen-markspende bei welcher auch keine resistenten Immunzellen transplantiert wurden. Diese Fälle werfen neue Fragen nach den Hintergründen auf und geben der Forschung Anreize für neue Therapieansätze.

Suche nach Erklärungen und neuen Therapieansätzen
Für die Forschenden ist noch unklar wie genau es bei dem Fall zu Therapieerfolg kam. Sie vermuten, dass der Austausch der HIV-tragenden Immunzellen des Patienten, durch die HIV-freien Immunzellen der Spenderin zur Heilung geführt hat. Diese haben wohl die Virusverstecke aus dem Körper beseitigt. Diese schlafende Gefahr gilt es ausfindig zu machen, die Frage ist nun, wie haben es die Immunzellen dieser Spenderin geschafft?

Neue Therapieansätze wollen dies nun herausfinden. In vielen neuen Studien versuchen Forschende nun mit einer antikörperbasierten Immuntherapie zuerst die versteckten Viren aufzuwecken und im nächsten Schritt, dann die sich neu bildenden Viren abzufangen. Einer der sich dieser Forschung widmet, ist der HIV-Forscher Christian Gaebler der Charité. Sein Projekt HIV CURE MISSION wird nun auch von dem Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert mit rund 1,5 Millionen Euro. Er betrachtet zwei Gruppen, zum einen die Heilungsfälle die durch eine Stammzelltransplantation gelangen, aber auch die Fälle bei denen das Virus noch nachweisbar ist jedoch vom Immunsystem unterdrückt wird. Hier wird von keiner Heilung, sondern einer Remission gesprochen. Solche Fälle traten unter anderem nach den besagten Antikörpertherapien auf, welche es auch schaffen die Zahl der Virusverstecke zu reduzieren.

Dass die Heilung über Stammzelltransplantationen Einzelfälle bleiben werden, muss uns bewusst sein. Denn diese Therapie ist immer mit einem hohen Risiko verbunden. Deswegen ist es umso erfreulicher zu hören, dass Menschen wie Christian Gaebler an unterschiedlichen Therapieansätzen forschen, welche uns in Zukunft nicht nur Einzelfall-Heilungen bringen sondern auch Therapien für eine breiter Masse ermöglichen.

Abschließend ist festzuhalten, dass jede neue Heilung ein weiterer Erfolg in dem Kampf gegen das Virus ist und sie geben uns Hoffnung für die Zukunft sowohl auf Seiten der Forschung als auch der Patienten.

Quelle: www.aerzteblatt.de/archiv/2553/Immun-gegen-HIV-Gendefekt-schuetzt-vor-der-Infektion; www.zdf.de/nachrichten/wissen/hiv-
therapie-heilung-stammzellen-charite-berlin-100.html; www.charite.de/service/pressemitteilung/artikel/detail/hiv_heilung_an_der_chari-
te_der_zweite_berliner_patient/

Impfstoff Update

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Erstellt: 19. September 2024

Die Suche nach einem wirksamen HIV-Impfstoff ist ein komplexes und langwieriges Unterfangen, das bereits seit mehr als 40 Jahren andauert. Trotz intensiver Forschung und über 600 potenziellen Impfstoffkandidaten, die sich in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung befinden, hat bisher keiner die entscheidende Hürde der Phase-III-Studie erfolgreich gemeistert. Dies verdeutlicht die außergewöhnlichen Herausforderungen, die die Entwicklung eines HIV-Impfstoffs mit sich bringt.


Einer der Gründe für diese Schwierigkeiten liegt in den besonderen Eigenschaften des HI-Virus. HIV ist ein hochkomplexes Virus, das sich effizient an die Immunabwehr anpassen kann. Es besteht aus einer RNA-Nukleinsäure, die von einer Proteinhülle, dem Kapsid, und einer Virushülle umgeben ist. Ein entscheidendes Glykoprotein auf der Hülle des Virus, das gp120, spielt eine zentrale Rolle beim Eindringen in menschliche Zellen. In der Vergangenheit zielten 
viele der frühen HIV-Impfstoffe darauf ab, das Immunsystem gegen dieses Glykoprotein zu trainieren. Doch HIV erwies sich als äußerst widerstandsfähig, da es in der Lage war, sich der Immunantwort zu entziehen und sich kontinuierlich anzupassen.

Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass neue Technologien wie mRNA-basierte Impfstoffe vielver-sprechend sein können. Ähnlich wie mRNA-Impfstoff e wird auch saRNA (selbstamplifi zierende RNA) als Grundlage für die Entwicklung von HIV-Impfstoff en erforscht. Der Vorteil von saRNA besteht darin, dass sie sich einmal in die Zelle eingeführt selbst vervielfältigen kann, ohne auf zelluläre Mechanismen angewiesen zu sein. (Im Unterschied zur mRNA, die nämlich auf zellulären Stoff wechsel angewiesen ist)

Das bedeutet, dass bereits kleine Mengen des Impfstoff s eine starke Immunantwort auslösen können. Dies könnte besonders hilfreich sein, um das Immunsystem zu trainieren, Antikörper gegen ein breites Spektrum von HIV-Varianten zu entwickeln.

Ein zentrales Ziel der saRNA-basierten Impfstoff entwicklung ist die Erzeugung von „broadly neutralizing antibodies“ (bnAbs), die eine Vielzahl von HIV-Stämmen neutralisieren können. Aufgrund der hohen Mutationsrate des Virus ist es entscheidend, dass ein Impfstoff  Antikörper hervorruft, die gegen viele verschiedene Virusvarianten wirken. Diese bnAbs binden an konservierte Bereiche des HIV-Hüllproteins, die trotz der zahlreichen Mutationen stabil bleiben, und blockieren so das Eindringen des Virus in die menschlichen Zellen. In der HIV-Forschung spielen diese Antikörper eine wichtige Rolle, da sie eine vielversprechende Ergänzung zu antiretroviralen Therapien sein könnten.

Dennoch gibt es auch bei saRNA-Impfstoff en Herausforderungen. Erste Studien, wie etwa die von Moderna im Jahr 2022 durchgeführten Phase-I-Studien, zeigten, dass einige Teilnehmer Hautreaktionen wie Quaddeln und Juckreiz entwickelten. Diese Nebenwirkungen konnten jedoch mit klassischen Antiallergika behandelt werden. Es wird vermutet, dass diese Reaktionen eher mit der Formulierung des Impfstoff s als mit der saRNA selbst zusammenhängen.

Insgesamt bleibt die Entwicklung eines HIV-Impfstoff s eine herausfordernde, aber notwendige Aufgabe. Technologien wie saRNA und bnAbs bieten vielversprechende neue Ansätze, um den langjährigen Traum eines wirksamen HIV-Impfstoff s zu verwirklichen.Somit bleibt die Entwicklung eines wirksamen HIV-Impfstoff s eine große Herausforderung. HI-Viren haben eine extrem hohe Mutationsrate (Veränderungsrate) und zerstören die Zellen, die für eine langfristige Immunantwort notwendig sind. Trotz zahlreicher Studien mit tausenden von Teilnehmern konnte bisher kein Impfstoff  den Durchbruch erzielen. Potenzielle Impfstoff e stehen zudem im Wettbewerb mit der bereits verfügbaren PrEP (Prä-Expositionsprophylaxe), die eff ektiv vor einer HIV-Infektion schützt.

Quelle: Pharmakon Ausgabe 4/2024 „ein Impfstoff  gegen HIV/Aids zwischen Hoff nung und Wirklichkeit von Ilse Zündorf und Theo Dingermann 
04/2024, Amboss Virustatika, Viren, HIV

Selbstbestimmung mit der elektronischen Patientenakte

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Erstellt: 06. August 2024

Zum Jahresanfang 2025 sollen gesetzlich versicherte Patienten eine elektronische Patientenakte (ePA) erhalten, sofern sie nicht aktiv widersprechen. Sie legt alle medizinischen Gesundheitsdaten der Patienten zusammen und gibt behandelnden Ärzte einen Überblick über diese. Über die ePA-App haben Patienten die Möglichkeit die Sichtbarkeit ihrer Daten zu verwalten. Das soll Prozesse deutlich vereinfachen, die allgemeine Versorgung aller Patientenen verbessern und zu einem digitalisierten Gesundheitswesen beitragen. 


Ein Risiko der ePA ist jedoch, dass Diskriminierung verschiedener Patientengruppen im Gesundheitswesen weiter ansteigen könnte, obwohl diese jetzt schon zum Alltag vieler Menschen gehört. Unter anderem HIV-positive Menschen, queere Patienten und Drogenkonsumenten haben immer noch mit Stigmatisierung zu kämpfen. Patienten sollen und haben weiterhin die Möglichkeit selbstbestimmt mit ihren Gesundheitsinformationen umzugehen. Jedoch müssen die Patienten aktiv handeln, d.h. die ePA gänzlich ablehnen oder einzelne Daten sperren oder löschen. Ansonsten können Ärzte erstmal alle Informationen für 90 Tage einsehen, wenn ein Behandlungskontext vorliegt. So haben Ärzte neben Arztbriefen und Laborbefunden ebenfalls Einsicht auf z.B. die Abrechnungsdaten der Krankenkasse. Grundsätzlich ist es also möglich für Patienten weiter selbst zu entscheiden, welche Daten abrufbar sind. Kritisiert wird jedoch, dass es nicht für jeden ersichtlich ist, was alles gelöscht, bzw. gesperrt werden muss. Somit müssten Patienten auf Daten achten die über die relevanten medizinischen Dokumente für die jeweiligen Ärzte hinausgehen.


Die deutsche Aids-Hilfe hat hierzu eine Website erstellt um es für Patienten einfacher zu machen zu verstehen was die ePA genau ist, was nötig ist um mit den Daten selektiv umzugehen und klärt allgemein häufi g auftretende Fragen. Die Handhabung wird regelmäßig auf den neusten Stand gebracht und wurde zusammen mit verschiedenen betroffenen Patientengruppen erstellt. Die deutsche Aidshilfe fordert weiter, dass Patienten grundsätzlich in Entwicklungsprozesse und Gestaltung im Gesundheitswesen frühzeitig mit eingebunden werden. Zudem gäbe es auch im Gesundheitswesen Machtverhältnisse, die stets ausgeglichen werden müssen, um Interessenskonfl ikte zu vermeiden.


Die Aids-Hilfe möchte mit konstruktiver Kritik die Digitalisierung im Gesundheitswesen begleiten. Es geht darum über die ePA aufzuklären und Patienten Sicherheit im Umgang mit ihren Gesundheitsdaten zu geben. Unter anderem werden dort Vor- und Nachteile aufgelistet und potentielle Risiken erklärt (bspw. Diskriminierungsrisiken) um die Entscheidung zwischen Nutzung und Nicht-Nutzung zu vereinfachen. Grundsätzlich bietet die elektronische Patientenakte viele Vorteile, z.B. Doppeluntersuchungen bei unterschiedlichen Ärzten können nahezu ausgeschlossen werden. Trotzdem birgt sie auch einige Risiken, die jedoch durch einen selbstbestimmten Umgang minimiert werden können. 
Alle Infos findet man auch unter https://www.aidshilfe.de/medien/md/epa/

Quelle: https://www.aidshilfe.de/elektronische-patientenakte ;  https://www.hivandmore.de/archiv/2024-2/digitale-handreichung-fuer-mehr-
selbstbestimmung.shtml

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